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Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Autorenbild: Angela KummerAngela Kummer
Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Unsere Stadt Grenchen wächst stetig und die meisten Eltern arbeiten. Um neue, gut ausgebildete Bewohnende anzuziehen, braucht es eine moderne Infrastruktur: nicht nur ausreichend Kita-Plätze, sondern auch zeitgemässe Schulen mit verlässlichen Tagesbetreuungsangeboten. Doch genau hier liegt das Problem: In den drei Primarschulkreisen mit über 1'800 Kindern stehen derzeit pro Tag nur je 20 Plätze für die Tagesbetreuung zur Verfügung — viel zu wenig!

Die Folge: Viele Eltern müssen sich privat organisieren oder ihre Kinder zu früh allein lassen. Das ist weder gut für die kindliche Entwicklung noch familienfreundlich.


Ich habe bereits mehrere Vorstösse eingereicht, um diese Situation zu verbessern — teils mit Erfolg, teils ohne. Ein wichtiger Fortschritt: Dank meines Vorstosses gibt es seit 2019 im dritten Primarschulkreis Kastels Tagesstrukturen, in denen Kinder berufstätiger Eltern vor und nach dem Unterricht betreut werden. Weniger erfolgreich war hingegen mein Vorstoss 2023 für mehr Mittagstisch-Plätze: Dieser wurde aus verschiedenen Gründen abgeblockt. Doch die Realität bleibt: Jedes Jahr werden viele Kinder vom Mittagstisch abgewiesen, weil die Kapazitäten nicht ausreichen.


Es ist dringend nötig, ein bedarfsgerechtes Mittagstischangebot zu schaffen, das jedes Schulkind nutzen kann, das darauf angewiesen ist. Warum? Immer mehr Eltern arbeiten und können ihre Arbeitszeiten nicht mit den Schulzeiten in Einklang bringen. Auch die Zahl der Alleinerziehenden wächst. Ein ausreichendes, bezahlbares und qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot ist entscheidend, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sichern.


Der Gemeinderat hat im strategischen Leitbild „KOMPASS“ festgehalten, dass sich die Investitionen der kommenden Jahre auf die Wohn- und Lebensqualität konzentrieren sollen. Dazu gehört insbesondere ein bedarfsgerechtes Tagesbetreuungsangebot.


Ein weiteres grosses Problem betrifft die Schulferien: Die Tagesstrukturen schliessen während der 13 Wochen Schulferien. Es gibt kaum beständige, öffentliche Ferienbetreuungsangebote, was berufstätige Eltern vor enorme Herausforderungen stellt. Die Ferienbetreuung ist aktuell nicht planbar und für viele Familien zu teuer oder schlicht nicht verfügbar.


Deshalb fordere ich zusammen mit der SP Grenchen: Die bestehenden Tagesstrukturen in den drei Primarschulkreisen sollen während der meisten Schulferienwochen ein bedarfsgerechtes und abwechslungsreiches Betreuungsangebot anbieten. Dank meines Vorstosses aus dem Jahr 2019 läuft nun endlich ein Pilotversuch für offene Tagesstrukturen in bestimmten Schulferienwochen. Leider wurde dieser nicht gut kommuniziert, sodass die Rückmeldequote extrem tief war. Der tatsächliche Bedarf ist sehr wahrscheinlich viel höher.


Ein solides Ferienbetreuungsangebot erfordert eine frühe und klare Kommunikation: Bereits im Herbst muss feststehen, in welchen Schulferienwochen die Tagesstrukturen geöffnet sind, damit Eltern rechtzeitig planen können. Ein solches Angebot verbessert nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern ist angesichts des Fachkräftemangels auch wirtschaftlich notwendig. Bedarfsgerechte Tages- und Ferienbetreuungsangebote sind entscheidend für die Attraktivität und Lebensqualität Grenchens.


Ein herzliches Dankeschön an alle, die mithelfen, dieses zeitgemässe Betreuungsangebot besser zu kommunizieren, damit es die Eltern erreicht, die es dringend brauchen. Ich setze mich weiterhin mit vollem Engagement für eine starke, familienfreundliche Stadt Grenchen ein!

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