top of page

Rückblick Anlass „Gewerbe & Politik“

  • Autorenbild: Angela Kummer
    Angela Kummer
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Rückblick auf den Anlass „Gewerbe & Politik“des Gewerbeverbands Grenchen vom 5. Mai 2025 im Restaurant Airport Grenchen.

Wahlpodium der drei Kandidierenden fürs Grenchner Stadtpräsidium
Foto: Oliver Menge

Am Anlass „Gewerbe & Politik“ des Gewerbeverbands Grenchen (GVG) konnte ich meine Motivation und meine Vision als Kandidatin für das Stadtpräsidium vorstellen. Ich kandidiere, weil ich Grenchen liebe – und weil ich fest daran glaube, dass wir gemeinsam eine noch bessere Zukunft für unsere Stadt gestalten können. Als Historikerin, Mutter, Politikerin, Führungskraft und engagierte Bürgerin bin ich in Grenchen tief verwurzelt. Ich kenne unsere Stadt aus unterschiedlichen Blickwinkeln und weiss, wo ihre Stärken liegen – aber auch, wo es Verbesserungen braucht.


Meine politischen Schwerpunkte liegen auf einer hohen Lebensqualität für alle Generationen, auf guter Bildung und einem starken gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ich will, dass sich alle Menschen in Grenchen sicher fühlen – zu Hause, auf der Strasse, in der Schule. Gleichzeitig ist es mir wichtig, unsere Stadt wirtschaftlich zu stärken: mit gut bezahlten, zukunftsfähigen Arbeitsplätzen – insbesondere in den Bereichen Technologie, nachhaltige Wirtschaft, aber auch im lokalen Gewerbe. Eine moderne, transparente und bürgernahe Verwaltung ist für mich zentral. Ich wünsche mir eine Stadt, die offen kommuniziert und ihre Bevölkerung aktiv in Entscheidungsprozesse einbindet.


Meine Verbindung zum GVG ist langjährig und lebendig. Bereits 2009 habe ich als damalige Museumsleiterin gemeinsam mit dem GVG die Jubiläumsausstellung „111 Jahre GVG Grenchen“ sowie eine Begleitpublikation realisiert. Mit vielen engagierten Gewerblerinnen und Gewerblern organisierte ich damals einen historischen Markt an der Absyte sowie eine Stadtführung zum Thema Gewerbe. Auch heute engagiere ich mich weiterhin ehrenamtlich für gemeinsame Veranstaltungen zur Belebung des Marktplatzes – etwa beim Tag des Wassers oder dem Foodsave-Bankett. Dieses Engagement liegt mir am Herzen, denn das Gewerbe ist ein zentrales Element unserer Stadt. Grenchen ist eine Stadt der kurzen Wege – und genau das sollten wir stärken.


Für das Stadtzentrum wünsche ich mir einen lebendigen Ort, der als „öffentliches Wohnzimmer“ für alle Generationen dient. Die Stadt soll gute Rahmenbedingungen schaffen – mit attraktiven Plätzen, hoher Aufenthaltsqualität und einer durchdachten Gestaltung. Natürlich kann und soll sich die Verwaltung nicht direkt in den Angebotsmix der Läden einmischen – aber sie muss dafür sorgen, dass das Umfeld stimmt.


Ich setze mich gezielt für das Gewerbe ein. Dazu gehört für mich ein regelmässiger, konstruktiver Austausch mit dem GVG-Vorstand, offene Kommunikation und das gemeinsame Erarbeiten konkreter Lösungen. In den letzten Jahren wurde dem lokalen Gewerbe – insbesondere dem Detailhandel – zu wenig Beachtung geschenkt, während der Fokus stark auf der Industrie lag. Ich möchte das ändern. Eine Stadt lebt von beidem. Ich halte es auch für sinnvoll, die Einführung eines City Managers zu prüfen – wie es ihn etwa in Olten gibt: eine Person, die sich gezielt um die Entwicklung des Zentrums kümmert.


Der Masterplan Zentrum ist ein wichtiger Schritt – aber er kommt Jahre zu spät. Die zugrunde liegende Studie von Espace Suisse stammt aus dem Jahr 2020, und erst jetzt bewegt sich etwas. Ich frage mich: Was hat man in den letzten fünf Jahren unternommen? Ich selbst habe in dieser Zeit den öffentlichen Bücherschrank mitaufgebaut, mich für einen Spielplatz auf dem Marktplatz eingesetzt und einen politischen Vorstoss zur Bekämpfung von Hitzeinseln und zur Aufwertung des Marktplatzes eingebracht – mit mehr Grün, Wasser und, wenn möglich, der Freilegung des Dorfbachs. Diese Anliegen finden nun immerhin Eingang in den Masterplan Zentrum.

Ich begrüsse, dass die Stadt über eine aktive Bodenpolitik – wie mit dem Kauf des Kino Palace – Einfluss auf die Entwicklung des Stadtzentrums nimmt. Ohne dieses Engagement riskieren wir, dass das Zentrum weiter von Barber Shops, Imbissbuden und Nagelstudios dominiert wird – zulasten einer ausgewogenen Vielfalt.


Auch bei der Durchführung von Anlässen sehe ich Verbesserungspotenzial. Planung und Kommunikation müssen früher und klarer erfolgen. Zudem braucht es bessere Infrastrukturen auf dem Marktplatz – Strom-, Wasseranschlüsse und Mobiliar. Nur so lassen sich Events professionell und nachhaltig umsetzen.


Das lokale Gewerbe engagiert sich stark für eine attraktive Einkaufs-, Gewerbe- und Kulturstadt. Der Mercatino, der Tag des Wassers und das Foodsave-Bankett sind Beispiele für gelungene Veranstaltungen. Auch die Öffnung der Bettlachstrasse hat sich bewährt. Schade fand ich hingegen, dass die Tavolata nicht stattfinden konnte – Formate wie dieses schaffen Begegnung, Identifikation und Leben in der Stadt.


Was mich stört, ist die Diskrepanz zwischen Worten und Taten in Teilen der bürgerlichen Politik. Oft wird behauptet, man sei gewerbefreundlich – doch in der Realität fehlt es an klaren Entscheidungen und Planungssicherheit. Das zeigte sich beispielsweise beim langwierigen Hin und Her um die Parkplätze vor dem EgliBeck oder der verzögerten Entscheidung zur Schliessung der Bettlachstrasse. Das Gewerbe braucht Verlässlichkeit – und eine Politik, die zuhört, vorausschauend plant und gemeinsam mit den Betroffenen handelt.




Bình luận


bottom of page